Fischer und Segelboote am Strand, Ernst Wilhelm Nay
Ernst Wilhelm Nay
Fischer und Segelboote am Strand
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Ernst Wilhelm Nay

Fischer und Segelboote am Strand, 1935


Blatt
480 x 635 mm
Material und Technik
Rohrfeder in schwarzer Tusche auf Vergépapier
Inventarnummer
16105
Objektnummer
16105 Z
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Im Sommer 1935 zog sich Ernst Wilhelm Nay in das kleine Dorf Vietzkerstrand an der pommerschen Ostseeküste zurück. Dort setzte er die ein Jahr zuvor begonnene Reihe der Dünen- und Fischerbilder fort, zu denen auch diese Zeichnung zählt. Die Fischer sind als stilisierte, zweidimensionale Figuren dargestellt, nur in Umrissen und ohne Details. Einfach gezogene, einander überlappende Bögen bilden die Meereswellen. Im Rückblick beschrieb Nay 1958 den für ihn wegweisenden Charakter dieser Werkgruppe: „In diesen Bildern […] tauchte jener Komplex von Urformen in Verbindung mit Rhythmus und Dynamik auf, der dann das eigentliche formale Thema meiner Kunst im Ganzen werden sollte.“ [1]

[1] Ernst Wilhelm Nay: Aufzeichnungen, 1958, in: E. W. Nay. Retrospektive / A Retrospective, Ausst.-Kat., Josef-Haubrich-Kunsthalle Köln 1990/91, Kunsthalle Basel 1991, Scottish National Gallery of Modern Art Edinburgh 1991,

Köln 1990, S. 25–38, hier S. 29.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Fischer und Segelboote am Strand
Zeichner
Entstehungsort
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Rohrfeder in schwarzer Tusche auf Vergépapier
Material
Technik
Geografische Einordnung
Entstehungsgrund
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert und datiert unten rechts (mit Bleistift): EW Nay 35
Nachträgliche Beschriftung
Verso Stempel des Städelschen Kunstinstituts, Frankfurt am Main (Lugt 2356), mit zugehöriger Inventarnummer
Wasserzeichen
  • Hahnemühle, INGRES
Werkverzeichnis
  • Claesges 2012.I.50.35-010

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
© Elisabeth Nay-Scheibler, Köln / VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung

Iconclass

Primär
  • 46C2237 Schiffe bzw. Boote, die auf den Strand gezogen worden sind
  • 46C24 Segelschiff, Segelboot
Sekundär

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Ernst Wilhelm Nay (1902-1968)
an Carl Hagemann (1867-1940), Frankfurt, 1935
Nachlass Carl Hagemann, 1940
Schenkung der Erben an das Städelsche Kunstinstitut, Frankfurt am Main, 1948.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

25.03.2024