Längmatte bei Monduntergang, Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner
Längmatte bei Monduntergang
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Ernst Ludwig Kirchner

Längmatte bei Monduntergang, 1919


Blatt
367 x 323 mm
Druckstock
295 x 295 mm
Material und Technik
Farbholzschnitt von mehreren (nach Schiefler vier zerteilten) Stöcken in Hellblau, Rosa, Dunkelblau, Grün, Gelb, Orangerot, Dunkelrot und Weiß auf glattem Velinpapier
Inventarnummer
65619
Objektnummer
65619 D
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

„Wintermondnacht“ geht auf ein „toll schönes“ Naturerlebnis des Künstlers zurück und zeigt in übersteigertem Kolorit den Blick aus Kirchners Fenster: über die Längematte mit dem Massiv des Altein auf der einen Seite und dem Tinzenhorn im Hintergrund. Kirchner druckte dafür mehrere, jeweils unterschiedlich eingefärbte Druckstöcke passgenau neben- und übereinander, sodass sich die Farben überlagern. Dazu nutzte er seine über 100 Kilogramm schwere Presse, die er zu Beginn des Jahres aus Berlin ins Schweizer Exil hatte bringen lassen.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Längmatte bei Monduntergang (Originaltitel)
Künstler
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Farbholzschnitt von mehreren (nach Schiefler vier zerteilten) Stöcken in Hellblau, Rosa, Dunkelblau, Grün, Gelb, Orangerot, Dunkelrot und Weiß auf glattem Velinpapier
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert unterhalb der Darstellung rechts: E L Kirchner; bezeichnet unterhalb der Darstellung links: Farbendruck Eigendruck; betitelt unterhalb der Darstellung mittig: Längmatte bei Monduntergang
Nachträgliche Beschriftung
Bezeichnet unten rechts (mit Bleistift): 1098.
Verso Stempel des Städelschen Kunstinstituts, Frankfurt am Main (Lugt 2356), mit zugehöriger Inventarnummer
Wasserzeichen
  • Nicht vorhanden
Werkverzeichnis
  • Gercken 958 2
  • Dube H. 390 4
  • Schiefler H. 360

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann

Werkinhalt

Iconclass

Primär
  • 23F41 Winterlandschaft; Landschaft, die den Winter bezeichnet (bei der Einteilung des Jahres in vier Jahreszeiten)
  • 23R141 Landschaften, die die Nacht darstellen oder symbolisieren (manchmal benannt als: Nox)
  • 26D1 Schnee
  • 25H111 Gebirgszug, Schneegipfel
Sekundär
Assoziativ
  • 26D Frost, Frostwetter

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
[Erna Kirchner, Davos]
an Carl Hagemann (1867-1940), Frankfurt am Main, [um 1939]
Nachlass Carl Hagemann, Frankfurt am Main, 1940
Schenkung der Erben an das Städelsche Kunstinstitut, Frankfurt am Main, 1948.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

10.04.2024