Frankfurter Westhafen, Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner
Frankfurter Westhafen
EN
Nach oben

Ernst Ludwig Kirchner

Frankfurter Westhafen, 1916


Maße
84,0 x 95,0 cm
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Inventarnummer
SG 1122
Erwerbung
Erworben 1950 von Maria Helsig; ehemals Sammlung Carl Hagemann
Status
Ausgestellt, 1. Obergeschoss, Kunst der Moderne, Raum 12

Texte

Über das Werk

Hafenarbeit war ein schmutziges Geschäft – Rauch und Ruß überall. Von Plackerei und Betriebsamkeit ist im Frankfurter Westhafen wenig zu sehen. Im Gegenteil: Ruhig liegen die Schiffe an der Mole. Zwei Arbeiter haben dem Gelände den Rücken zugekehrt und schreiten auf den Betrachter zu. Im Verhältnis zu ihrer Umgebung sind sie viel zu groß. Den Hafen selbst hat Kirchner mit dynamisch fluchtenden Linien in zarten Rosatönen wiedergegeben. Die gelbgrüne Färbung von Wasser und Himmel verleiht der Szenerie zusätzlich eine irreale Atmosphäre.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Video

  • Gastkommentar: Ursachen des Klimawandels mit Klimaforscher Dirk Notz
    Was sieht ein Klimaforscher in den Kunstwerken der Städel Sammlung? In dieser Reihe eröffnet Dirk Notz (Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg) individuelle Sichtweisen auf die Werke des Städel Museums. Er erinnert mit der Betrachtung von Lucas van Valckenborchs "Winterlandschaften" an Klimaschwankungen in der Vergangenheit und führt am Beispiel von Ernst Ludwig Kirchners "Frankfurter Westhafen" den menschlichen Einfluss am Klimawandel vor Augen. Mehr Infos unter: https://www.staedelmuseum.de/de/angebote/gastkommentar Die Werke in unserer Digitalen Sammlung Lucas van Valckenborch, Winterlandschaft bei Antwerpen mit Schneefall (1575): https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/winterlandschaft-bei-antwerpen-mit-schneefall Ernst Ludwig Kirchner, Frankfurter Westhafen (1916): https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/frankfurter-westhafen

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Frankfurter Westhafen
Maler
Entstehungszeit
Stilrichtung
Objektart
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert verso: E L Kirchner
Werkverzeichnis
  • Gordon 1968, Nr. 472

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1950 von Maria Helsig; ehemals Sammlung Carl Hagemann

Werkinhalt

Iconclass

Primär
Sekundär

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Ernst Ludwig Kirchner
Carl Hagemann (1906-1940), Essen/Frankfurt, 1916
Nachlass Carl Hagemann, 1940
Depositum im Städel Museum, Frankfurt, 1941
verkauft an die Städtische Galerie, Frankfurt am Main, 1950.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

Konservierung und Restaurierung

Zu diesem Werk liegt ein kunsttechnologischer Befund bzw. eine Dokumentation zu Konservierung und Restaurierung vor. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an .

Bezug zu anderen Werken

  • Alle
  • Motiv
  • Bildelemente
  • Assoziation
  • Stimmung
  • Wirkung

Mehr zu entdecken

Alben

Kontakt

Haben Sie Anregungen, Fragen oder Informationen zu diesem Werk?

Letzte Aktualisierung

23.04.2024