Frühstück, Maurice Denis
Maurice Denis
Frühstück
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Maurice Denis

Frühstück, 1901


Maße
51,3 x 66,5 cm
Material und Technik
Öl auf Pappe
Inventarnummer
SG 392
Erwerbung
Erworben 1926
Status
Nicht ausgestellt

Texte

Über das Werk

Ein idyllisches Frühstück: Die Familie des Nabis-Künstlers sitzt mit seligem Gesichtsausdruck um einen Tisch am Fenster, das den Blick auf eine Bucht freigibt. Nahe an den Betrachter gerückt, bilden die Figuren eine geschlossene Einheit. Die Stoffmuster der Kleidung und der Tischdecke verschmelzen dank ihrer stilistischen Homogenität zu einer dekorativen Fläche, wobei die identischen Muster der Kleider von Mutter und jüngerer Tochter ineinander übergehen. In diesem Werk spiegelt sich Denis' Ansicht wider, dass ein Bild vor der Wiedergabe eines Motivs in erster Linie eine in bestimmter Ordnung mit Farbe bedeckte Fläche sei.

Über die Erwerbung

Pauline Kowarzik (geb. Fellner; 1852–1930) wuchs in Frankfurt in bildungsbürgerlichem Umfeld auf und erhielt bereits in jungen Jahren privaten Mal- und Zeichenunterricht. Später wurde sie unter anderem von Heinrich Campendonk unterrichtet. 1896 heiratete sie den Wiener Bildhauer und Medailleur Josef Kowarzik (1860–1911), der an der Städelschule Bildhauerei unterrichtete. Gemeinsam waren sie im Frankfurter Kunstleben sehr aktiv und eng mit dem Städelschen Kunstinstitut verbunden. Pauline Kowarzik wurde 1916 wegen ihrer besonderen Kenntnis im Bereich der modernen Kunst als erste Frau zum Fachmitglied mit beratender Stimme in die Ankaufskommission der Städtischen Galerie berufen. Während ihrer Tätigkeit konnte das Museum wichtige zeitgenössische Gemälde erwerben, unter anderem von Franz Marc, Ernst Ludwig Kirchner, Henri Matisse und Max Beckmann. Kowarzik selbst besaß eine bedeutende Sammlung mit Werken von Campendonk, Cross, Denis, van Dongen, Heckel, Gauguin, Maillol, Niestlé, Rousseau, Sérusier und Modersohn-Becker. Als Pauline Kowarzik 1926 durch die Inflation in finanzielle Schwierigkeiten geriet, verkaufte sie ihre Privatsammlung an das Städel und erhielt im Gegenzug eine monatliche Leibrente. Im Jahr 1937 wurden im Rahmen der Beschlagnahmeaktion „Entartete Kunst“ 18 der 34 Werke aus dem Museum entfernt. Sie sind heute entweder verschollen oder befinden sich in Museen in Deutschland, Belgien, Irland und in der Schweiz. Heckels „Holsteinische Landschaft“ konnte als Einziges dieser Werke zurückgekauft werden.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Frühstück
Maler
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Öl auf Pappe
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Monogrammiert unten in der Mitte: MAVD

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1926

Werkinhalt

Iconclass

Primär
Sekundär
  • 41C3 gedeckter Tisch: Tafelgeschirr, Tafeldekoration etc.
  • 41A721 Stuhl
  • 41A3372 Blick von innen durch ein Fenster
  • 46C24 Segelschiff, Segelboot

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
... Pauline Kowarzik (1852-1929), Frankfurt am Main
Verkauf an die Städtische Galerie, Frankfurt am Main, 1926.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

23.04.2024