Die Jahre in Frankfurt
Max Beckmann verbrachte die längste und wichtigste Zeit seines Lebens in Frankfurt am Main. Hier entwickelte er sich zwischen 1915 und 1933 zu einem Künstler von internationalem Rang. Schon früh hat das Städel Museum begonnen, Werke des Künstlers zu sammeln. Im Zentrum der Ausstellung steht die jüngste Erwerbung: Beckmanns „Selbstbildnis mit Sektglas“, das programmatisch für seine intensive Beschäftigung mit der Gattung des Selbstbildnisses steht.
Max Beckmann (1884–1950) ist wie kaum ein anderer Künstler mit dem Städel Museum und Frankfurt verbunden, wo er einen Großteil seiner zentralen Werke schuf und den für ihn charakteristischen Stil entwickelte. Das Städel Museum befasst sich seit fast einem Jahrhundert intensiv mit dem Sammeln und der Erforschung seines Œuvres. Seit 1918 wurden kontinuierlich Arbeiten des Künstlers erworben; heute verfügt das Museum über eine der weltweit umfangreichsten Beckmann-Sammlungen.
Jüngst konnte eines der bekanntesten und bedeutsamsten Werke des Künstlers, „Selbstbildnis mit Sektglas (1919)“, für das Städel gesichert werden. Diese Ikone der Moderne wurde dank der Unterstützung des Städelschen Museums-Vereins, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Bundesrepublik Deutschland und der Kulturstiftung der Länder sowie fünf privater Mäzene erworben. In einer Sonderpräsentation widmet sich das Städel mit ausgewählten Gemälden, Papierarbeiten und dokumentarischem Material seinem Beckmann-Bestand und den Frankfurter Jahren des Künstlers. Im Mittelpunkt steht das „Selbstbildnis mit Sektglas“.
Traumatisiert von seinen Erlebnissen als Sanitätshelfer im Ersten Weltkrieg kam Max Beckmann im Jahr 1915 in die Mainmetropole. 1925 übertrug ihm die Stadt die Leitung einer Meisterklasse an der Kunstgewerbeschule. Zahlreiche Frankfurt-Ansichten, Selbstbildnisse und Porträts von Freunden und Bekannten belegen seine enge Bindung an die Stadt. In der Zeit seines Aufenthaltes wurden seine Werke in 18 Einzel- und Gruppenausstellungen in Frankfurt präsentiert. 1929 verlieh ihm die Stadt den Großen Ehrenpreis. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde er aus seiner Lehrtätigkeit entlassen und musste Frankfurt verlassen. 1937 floh Beckmann, als „entartet“ diffamiert, nach Amsterdam. 1950 starb er in New York.
Abbildung: Max Beckmann, Selbstbildnis mit Sektglas, 1919, Städel Museum, Frankfurt am Main, gemeinsames Eigentum mit dem Städelschen Museums-Verein e.V., der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Bundesrepublik Deutschland
Kuratoren: Dr. Alexander Eiling (Sammlungsleiter Kunst der Moderne, Städel Museum), Dr. Regina Freyberger (Leiterin Graphische Sammlung ab 1750, Städel Museum)
Dokumentation: Dr. Iris Schmeisser (Leiterin Provenienzforschung und historisches Archiv, Städel Museum)
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Die Synagoge in Frankfurt am Main, 1919
Öl auf Leinwand
89,8 × 140,4 cm
Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Städel Museum
Max Beckmann spazierengehend, 1926
Bayerische Staatsgemäldesammlungen München
Max Beckmann Archiv
Max Beckmann Nachlässe
Der Abend (Selbstbildnis mit den Battenbergs), 1916
Blatt: 299 × 246 mm
Kaltnadelradierung auf Vergépapier
Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Städel Museum
Bildnis Ehepaar Carl, 1918
65,5 x 55,0 x 2,5 cm
Öl auf Leinwand
Dauerleihgabe aus Privatbesitz
Foto: Städel Museum
Zirkuswagen, 1940
86,3 x 118,5 cm
Öl auf Leinwand
Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Städel Museum – U. Edelmann
Der Nachhauseweg, aus: Die Hölle, 1919
Lithografie
733 × 488 mm
Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Städel Museum
Das Katalogheft zur Ausstellung „Städels Beckmann / Beckmanns Städel. Die Jahre in Frankfurt“. Das Katalogheft ist auf Deutsch und Englisch.
Audiotracks zu Max Beckmann
Ab sofort finden Sie weiterführende Texte, Bilder und Audiotracks zu den sechs wichtigsten Beckmann-Werken der Städel Sammlung auch in unserer Highlight-App.
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