Wie viele historische Kunstwerke wurde auch Courbets „Woge“ in der Vergangenheit mehrfach konserviert und restauriert. Die Leinwand ist zweimal doubliert worden, das heißt das originale Textil wurde auf eine neuere Leinwand aufgeklebt und in diesem Fall zusätzlich auf einer Hartfaserplatte fixiert. Doublierungen führte man bis in die 1960er- und 1970er-Jahre durch, um gealterte Leinwände zu stabilisieren. Dies führte zum Teil zu starken Beschädigungen der Malschicht und Veränderungen des Charakters eines textilen Bildträgers.
Der Blick durch das Mikroskop während der Voruntersuchung zur jüngsten Restaurierung im Jahr 2014 zeigt, dass Pastositäten in der Malerei – die erhabenen Teile des originalen Pinselduktus – durch zu hohen Druck bei der Doublierung des Bildes beschädigt wurden.
Courbet strich, wie zu seiner Zeit üblich, nach Trocknung der verwendeten Ölfarben einen transparenten Gemäldefirnis auf die Bildoberfläche. Naturharzfirnisse vergilben während des Alterungsprozesses und dunkeln nach. Diese leichte, als störend empfundene optische Veränderung führte in der Vergangenheit häufig dazu, dass die originalen, vom Künstler aufgetragenen Firnisschichten abgenommen wurden. Hierbei entstanden durch die Auswahl zu aggressiver Lösemittel oft Schäden in dunklen, empfindlichen Farbpartien. In diesem Fall kann man durch die entstandenen Fehlstellen schon die darunter liegende beigefarbene Grundierung wahrnehmen.
Weitere Einblicke in technologische Untersuchungen und Restaurierungen ausgewählter Werke erhalten.
Edgar Degas: „Die Orchestermusiker“ (1872)
Camille Corot: „Sommerlandschaft“ (1855)
Claude Monet: „Häuser am Ufer der Zaan“ (1871)
Félix Ziem: „Holländische Flusslandschaft mit Windmühlen“ (1850–1853)
Auguste Renoir: „Nach dem Mittagessen“ (1879)
Claude Monet: „Das Mittagessen“ (1868/69)
Ausführliche Untersuchungsergebnisse von 15 Werken aus der Sammlung des Städel befinden sich im Katalog zur Ausstellung.