Bildnis Dr. Carl Hagemann, Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner
Bildnis Dr. Carl Hagemann
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Ernst Ludwig Kirchner

Bildnis Dr. Carl Hagemann, 1928 – 1933


Maße
121 x 90 cm
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Inventarnummer
2058
Erwerbung
Erworben 1955 als Schenkung von Fritz Hagemann; ehemals Sammlung Carl Hagemann
Status
Ausgestellt, 1. Obergeschoss, Kunst der Moderne, Raum 12

Texte

Über das Werk

Carl Hagemann war der wichtigste Förderer und Sammler Ernst Ludwig Kirchners. Er besuchte den Künstler 1928 in Davos und saß ihm auf einem von dessen selbstgeschnitzten Stühlen Modell. Kirchner arbeitete mehrere Jahre lang an diesem Gemälde. Erst 1932 stellte er es fertig. Danach schenkte er es Hagemann, als Zeichen der Freundschaft. Das Werk zeigt eindringlich, dass sich Kirchner Anfang der 1920er-Jahre von der gefühlsbetonten Expressivität seiner Brücke-Zeit abwandte: Er betonte die Konturen, trug die Farben in großen zusammenhängenden Flächen auf und gab Raumstrukturen flächig wider. So verschmolz er den Türdurchblick auf der linken Seite mit einem Regal und dem Teppich in Vordergrund zu einem mosaikartigen Muster. Diesen Wandel in seinem künstlerischen Ausdruck bezeichnete er als seinen „neuen Stil“.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Bildnis Dr. Carl Hagemann
Maler
Entstehungszeit
Stilrichtung
Objektart
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert und datiert verso: E. L. Kirchner / 28 / Bildnis Dr H.
Werkverzeichnis
  • Gordon 1968, Nr. 917

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1955 als Schenkung von Fritz Hagemann; ehemals Sammlung Carl Hagemann

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Motiv
Dargestellte Personen

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Ernst Ludwig Kirchner
Schenkung an Carl Hagemann (1867-1940), Frankfurt, 1933
Nachlass Carl Hagemann, 1940
Depositum im Städel Museum, Frankfurt, 1941
Schenkung Fritz Hagemann an das Städelsche Kunstinstitut, Frankfurt am Main, 1955.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

Konservierung und Restaurierung

Zu diesem Werk liegt ein kunsttechnologischer Befund bzw. eine Dokumentation zu Konservierung und Restaurierung vor. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an .

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Letzte Aktualisierung

25.03.2024