Stehender Akt mit Hut, Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner
Stehender Akt mit Hut
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Verwandte Werke

Ernst Ludwig Kirchner

Stehender Akt mit Hut, 1910 (1920)


Maße
195,5 x 64,5 cm
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Inventarnummer
SG 1168
Erwerbung
Erworben 1957 als Schenkung von Werner Hagemann; ehemals Sammlung Carl Hagemann
Status
Ausgestellt, 1. Obergeschoss, Kunst der Moderne, Raum 11

Texte

Über das Werk

Kirchner malte seine damalige Partnerin Doris Große (genannt Dodo) nur mit Halskette, einem großen Hut und roten Schuhen bekleidet. Nackt, aber selbstbewusst steht sie in Kirchners Dresdner Atelier. Den Hintergrund bilden vom Künstler selbstbemalte Wandbehänge, die von afrikanischer Kunst inspiriert sind. Bei der Gestaltung des Aktes orientierte sich Kirchner an Lucas Cranachs d. Ä. „Venus“ aus der Sammlung des Städel Museums. Kirchner verband in diesem Werk seine Vorliebe für die Malerei der deutschen Renaissance mit den neuen Einflüssen der außereuropäischen Kunst, die er im Dresdner Völkerkundemuseum intensiv studiert hatte. Der Künstler bezeichnete dieses Gemälde in späteren Jahren mehrfach als seine beste Aktdarstellung.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Audio & Video

  • Basisinformationen
    00:37
  • Fokus Kulturgeschichte
    01:39
  • Highlights in der Städel Sammlung
    01:41
  • Kunst|Stück - Ernst Ludwig Kirchner: Stehender Akt mit Hut
    Sammlungshighlights des Städel Museums in unterhaltsamen und informativen Filmen – das sind die Kunst|Stücke. Entdecken Sie spannende Details zu Kunstwerken aus ungewöhnlichen Blickwinkeln in unter zwei Minuten. Ernst Ludwig Kirchner: Stehender Akt mit Hut (1910), Städel Museum Frankfurt. https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/stehender-akt-mit-hut#yt

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Stehender Akt mit Hut
Maler
Entstehungszeit
Stilrichtung
Objektart
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert und datiert unten rechts: E. L. Kirchner 07
Werkverzeichnis
  • Gordon 1968, Nr. 163

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1957 als Schenkung von Werner Hagemann; ehemals Sammlung Carl Hagemann

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Motiv
Dargestellte Personen

Iconclass

Primär
Sekundär
  • 41D2332 Schuhe, Sandalen
  • 41D266 Schmuck, Juwelen
  • 48B11 Werkstatt, Atelier des Künstlers (generell)

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Ernst Ludwig Kirchner
Carl Hagemann (1906-1940), Frankfurt, 1933
Nachlass Carl Hagemann, 1940
Depositum im Städel Museum, Frankfurt, 1941
verkauft an die Städtische Galerie, Frankfurt am Main, 1957.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

10.04.2024