Red Spot, Sam Francis
Sam Francis
Red Spot
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Sam Francis

Red Spot, 1953


Blatt
350 x 270 mm
Material und Technik
Aquarell und Gouache auf Velinpapier
Inventarnummer
SG 3360
Objektnummer
SG 3360 Z
Erwerbung
Erworben 1984
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

»Red Spot«, ein frühes Werk des Amerikaners Sam Francis, erfordert kontemplative Betrachtung. Es bildet nicht ab, sondern schildert das Leben von Farbe und Form, von Licht und Dunkelheit. Die Zeichnung entstand 1953 in Paris und zeigt im Stil vergleichbarer Gemälde jener Jahre die für Francis typische Bildstruktur aus wuchernden Farbflecken. Es ist ein überwiegend schwarzes, aber bewegtes Raumgefüge aus dicht schwebenden Formen, die über den Bildrand hinausgreifen und so die Vorstellung einer kontinuierlichen Unendlichkeit hervorrufen. Die Dynamik der zunächst fast monochrom wirkenden Komposition wird durch den am oberen Bildrand aufscheinenden roten Fleck offensichtlich und spürbar. Aktiv verweist diese farbige Zone, ebenso wie an anderen Stellen zurückhaltender durchbrechendes Orange und Spuren von Blau, auf die versetzte Schichtung der Tusche. Im lebhaften Wechsel hatte der Künstler mattes und glänzendes Schwarz mittels zahlreicher Pinselstriche übereinandergesetzt.

Der an der amerikanischen Westküste aufgewachsene Sam Francis studierte zunächst Psychologie und Medizin, bevor er, während einer jahrelangen Rekonvaleszenz nach einem Flugzeugabsturz im Dienst der U. S. Air Force, zu malen begann. Nach dem Kunststudium an der California School of Fine Arts zog es Francis 1950 in die anregende Atmosphäre des Paris der fünfziger Jahre. Für kurze Zeit arbeitete er an der Académie von Fernand Léger, schloss sich aber schon bald der Gruppe junger amerikanischer Maler um Jean-Paul Riopelle an. Mit Vehemenz trieben sie die Malerei an ihre Grenzen und fanden vor dem Hintergrund des amerikanischen »all over« eines Jackson Pollock zu neuen malerischen Formsprachen. Von besonderem Einfluss für die Entwicklung von Francis war dabei seine Auseinandersetzung mit der Tradition der französischen Malerei, mit dem frühen Matisse, mit Cézanne, mit dem späten Monet und Bonnard. Ihre Farbigkeit und Formvorstellungen verband er mit der unendlichen Weite des so andersartigen amerikanischen Raumgefühls. Als »Amerikaner in Paris« nahm Francis 1952 an der von Michel Tapié initiierten Ausstellung »Signifiants de l’Informel« teil.

Die malerische Verdichtung der frühen Kompositionen wird nach der späteren Begegnung des Künstlers mit der ostasiatischen Kunst und Gedankenwelt aufgebrochen. Sie weicht einem offenen, gleichsam befreiten Farbauftrag auf hell belassenen Flächen, so dass Bildräume von strahlender Farbigkeit und Energie entstehen. Letztlich ist das gesamte Werk von Sam Francis von einem poetisch anmutenden Nuancenreichtum im Umgang mit Licht und Farben geprägt.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Red Spot (Originaltitel)
Titelübersetzung
Roter Fleck
Zeichner
Entstehungsort
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Aquarell und Gouache auf Velinpapier
Material
Technik
Geografische Einordnung
Entstehungsgrund
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert unten rechts (mit Bleistift): Sam Francis
Verso signiert und datiert unten rechts (mit Bleistift): Sam Francis 1953; betitelt und bezeichnet oben: # 19 "Red Spot" 53 - Gouache / 27 x 35 Centimeters
Nachträgliche Beschriftung
Verso Stempel der Städtischen Galerie, Frankfurt am Main (Lugt 2371c)
Wasserzeichen
  • Nicht geprüft

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
© Sam Francis Foundation, California / VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Erwerbung
Erworben 1984

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Motiv
Assoziierte Personen und Institutionen
Assoziertes Medium
  • Signifiants de l’Informel (Ausstellung)

Iconclass

Primär

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
...
Verst. Kornfeld & Cie, Bern an die Stadt Frankfurt am Main, 20.-22.6.1984 (Los-Nr. 318).

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

25.03.2024