Das Städel Museum hat mit dem Arbeitsbereich Altersmedizin der Goethe-Universität Frankfurt das erste digitale, kunstbasierte Vermittlungsformat für Menschen mit Demenz entwickelt. „ARTEMIS Digital“ lädt ein, die Werke der Städel Sammlung interaktiv zu erkunden und möchte das Wohlbefinden und die Selbstwirksamkeit von Menschen mit Demenz steigern.
Die kostenfreie webbasierte Anwendung „ARTEMIS Digital“ lädt Betroffene und ihre Begleitpersonen ein, die Kunstwerke der Städel Sammlung auf eine neue, interaktive Weise zu entdecken – flexibel und ortsunabhängig. Das kreative Arbeiten mit Kunst stärkt kognitive und sensorische Fähigkeiten, fördert Selbstvertrauen und eröffnet neue Möglichkeiten der Verständigung. Bei der Nutzung von „ARTEMIS Digital“ entstehen durch gemeinsames Gestalten und Betrachten Momente der Nähe, des Austauschs und des Entdeckens.
Die digitale Anwendung basiert auf dem Führungs- und Workshop-Programm „ARTEMIS“ (ART Encounters: Museum Intervention Study) des Städel Museums und der Goethe-Universität Frankfurt, an dem Menschen mit Demenz gemeinsam mit ihren Angehörigen seit 2014 kostenfrei teilnehmen können. Es bietet demenzbetroffenen Menschen ein barrierearmes Kunstvermittlungsangebot anhand von Führungen in der Dauerausstellung und anschließender kreativer Atelierarbeit. Eine begleitende Studie zeigte deutliche Verbesserungen des emotionalen Wohlbefindens sowie der neuropsychiatrischen Symptomatik und Lebensqualität.
„ARTEMIS Digital“ ist ab dem 9. Dezember auf dem Smartphone, Tablet oder dem PC aufrufbar.
Eine begleitende Studie hat untersucht, wie sich die Nutzung von „ARTEMIS Digital“ auf Menschen mit Demenz und ihre unterstützenden Angehörigen auswirkt. Die Ergebnisse zeigen: „ARTEMIS Digital“ ist leicht zugänglich, einfach anzuwenden und kann die Stimmung sowie die Beziehungs- und Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Betreuenden wesentlich verbessern. Um diese Befunde weiter zu vertiefen sind größere Folgestudien geplant.
Gleichzeitig eröffnet das digitale Angebot neue Wege der kulturellen Teilhabe – insbesondere für Menschen, die bisher kaum Zugang zu musealen Angeboten hatten. Wichtig bleibt jedoch, mögliche technische oder organisatorische Hürden durch passende Unterstützung zu reduzieren. So kann „ARTEMIS Digital“ langfristig zu einem inklusiven Format werden, das klassische Museumsbesuche sinnvoll erweitert.
„ARTEMIS Digital“ ist eine Kooperation zwischen dem Städel Museum und dem Arbeitsbereich Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt und wird gefördert durch die Familie Schambach-Stiftung in Frankfurt am Main.
Bei Anregungen und Fragen zur digitalen Anwendung wenden Sie sich an .
Praktische Informationen zu Ihrem Besuch finden Sie auch in unseren Fragen & Antworten.
