Rehe in japanischer Landschaft, Jean Bloé Niestlé
Jean Bloé Niestlé
Rehe in japanischer Landschaft
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Jean Bloé Niestlé

Rehe in japanischer Landschaft, 1918


Maße
51,3 x 62,0 cm
Material und Technik
Öl auf Nessel
Inventarnummer
SG 408
Erwerbung
Erworben 1926
Status
Nicht ausgestellt

Texte

Über das Werk

Bis 1916 malte der Schweizer Jean Bloé Niestlé naturalistische Tierdarstellungen – trotz seiner engen Verbindungen zu den expressionistischen Künstlern des "Blauen Reiters". Erst nach dem Tod seines Freundes Franz Marc änderte er seinen Stil grundlegend: Wie Marc stellte er nun beispielsweise Rehe vereinfacht und auf dem Boden liegend dar. Sie sind eingebettet in einen von ihm selbst als „japanische Landschaft“ bezeichneten Bildraum. Pflanzliches und Geologisches ist aus einfachen Farbzonen und klar konturierten Flächen gebildet. Niestlé griff ebenso Anregungen aus japanischen Farbholzschnitten wie aus der bayerischen Hinterglasmalerei auf, die auch für die Künstler des „Blauen Reiters“ vorbildhaft waren.

Über die Erwerbung

Pauline Kowarzik (geb. Fellner; 1852–1930) wuchs in Frankfurt auf und erhielt bereits in jungen Jahren privaten Mal- und Zeichenunterricht. 1896 heiratete sie den Wiener Bildhauer und Medailleur Josef Kowarzik (1860–1911), der an der Städelschule Bildhauerei unterrichtete. Gemeinsam waren sie im Frankfurter Kunstleben sehr aktiv und eng mit dem Städelschen Kunstinstitut verbunden. Pauline Kowarzik wurde 1916 wegen ihrer besonderen Kenntnis im Bereich der modernen Kunst als erste Frau zum Fachmitglied mit beratender Stimme in die Ankaufskommission der Städtischen Galerie berufen. Kowarzik selbst besaß eine bedeutende Sammlung moderner Kunst. Nachdem sie 1926 durch die Inflation in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, verkaufte Pauline Kowarzik ihre Privatsammlung an das Städel und erhielt im Gegenzug eine monatliche Leibrente. 1937 wurden im Rahmen der Beschlagnahmeaktion „Entartete Kunst“ 18 der 34 Werke aus dem Museum entfernt. Sie sind heute entweder verschollen oder befinden sich in anderen europäischen Museen. Heckels "Holsteinische Landschaft" konnte als Einziges dieser Werke zurückgekauft werden.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Rehe in japanischer Landschaft
Maler
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Öl auf Nessel
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert und datiert unten links: J. B. N. 18
Werkverzeichnis
  • Providoli 1997, Nr. 99

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1926

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Iconclass

Primär
  • 0 abstrakte, ungegenständliche Kunst
  • 25H Landschaften
  • 25F24(DEER) Huftiere: Reh
  • 31B13 auf dem Boden schlafen
  • 25H113 Berg, hoher Hügel
Sekundär
  • 25G3 Bäume
  • 22C4 Farben und Pigmente
  • 49D322 ungerade Linie, gekrümmte Linie (in der Planimetrie, Geometrie)

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
... Pauline Kowarzik (1852-1929), Frankfurt am Main
Verkauf an die Städtische Galerie, Frankfurt am Main, 1926.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

25.04.2024