Frau im Wald, Karl Schmidt-Rottluff
Karl Schmidt-Rottluff
Frau im Wald
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Karl Schmidt-Rottluff

Frau im Wald, 1919


Blatt
696 x 576 mm
Druckstock
496 x 393 mm
Material und Technik
Holzschnitt in Schwarz auf Vergépapier (Druckstock: Fichte)
Inventarnummer
66080
Objektnummer
66080 D
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Besonders auffällig sind bei den 1919 entstandenen Bildnissen von Schmidt-Rottluffs Ehefrau, der Fotografin Emmy Leonie Frisch, genannt Emy (1884–1975), die je unterschiedlich ausgebildeten Augen. Dieses Motiv findet sich in Schmidt-Rottluffs Schaffen immer wieder. Stets ist eines der beiden Augen fast geschlossen, das andere zeichenhaft aufgerissen. Es liegt nahe, in diesen zweierlei Augen – wie die zeitgenössische Kritik – meditative Versenkung und Sehertum zu sehen, also den Blick nach innen und nach außen. Gleichzeitig klingt in diesem Motiv ein grundsätzlicher, existentieller Dualismus an: Licht und Dunkel, Tag und Nacht, Leben und Tod, Vergangenheit und Zukunft.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Frau im Wald
Künstler
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Holzschnitt in Schwarz auf Vergépapier (Druckstock: Fichte)
Material
Technik
Geografische Einordnung
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert unterhalb der Darstellung rechts (mit Bleistift): S. Rottluff; nummeriert unterhalb der Darstellung links: 1921
Nachträgliche Beschriftung
Verso unten links Stempel des Städelschen Kunstinstituts, Frankfurt am Main (Lugt 2356), mit zugehöriger Inventarnummer
Wasserzeichen
  • mittig: [bekröntes Wappen mit einer Lilie] / JWZ [ligiert]; Gegenmarke: JW ZANDER[S] [in Versalien und Kapitälchen]
Werkverzeichnis
  • Schapire H. 250
  • Zählung nach Schmidt-Rottluff 1921

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Dargestellte Personen

Iconclass

Primär
Sekundär
  • 25H15 Wald
  • 25G3 Bäume
  • 31A221 Kopf (als Teil des menschlichen Körpers)
  • 31B62 Morphologie der Ausdrucksformen des Gesichts
  • 49D32 Linie (in der Planimetrie, Geometrie)
  • 49D43 Fläche (Stereometrie)

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Carl Hagemann (1867-1940), Frankfurt am Main
Nachlass Carl Hagemann, Frankfurt am Main, 1940
Schenkung der Erben an das Städelsche Kunstinstitut, Frankfurt am Main, 1948.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

Bezug zu anderen Werken

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Letzte Aktualisierung

25.04.2024