Ecce Homo, Hans Holbein d. Ä.
Hans Holbein d. Ä.
Ecce Homo
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Dieses Werk ist Teil eines mehrteiligen Werks

Hans Holbein d. Ä.

Ecce Homo, 1501


Maße
166,5 x 150,1 x min. 0,3 cm
Tiefe max
0,6 cm
Material und Technik
Mischtechnik auf Fichtenholz
Inventarnummer
HM 11
Erwerbung
Seit 1922 Dauerleihgabe des Historischen Museums Frankfurt am Main
Status
Nicht ausgestellt

Texte

Über das Werk

So sehr der antijüdische Impuls in den Passionsbildern vorherrscht, so deutlich wird auch das ausgeprägte Erlösungsbedürfnis der christlichen Zeitgenossen. Der Junge, der Jesus in der Szene der Vorführung vor dem Volk mit der obszönen Geste der „Feige“ verspottet, erweist sich als Hinweis auf die Erlösungsbedürftigkeit, in diesem Falle der Holbein-Familie selbst! Der Junge taucht in vielen Bildern Hans Holbeins d. Ä. auf und ist ein verkapptes Porträt des älteren Malersohns Ambrosius. Der alte Holbein hat übrigens auch seinen jüngeren Sohn Hans - ganz ohne Verkleidung - als erlösungsbedürftigen Sünder dargestellt: als Bettler zu Füßen der Heiligen Elisabeth im Sebastiansaltar von 1516, heute in der Alten Pinakothek in München. Die Sündenlast des Sohnes wird hier noch dadurch gesteigert, dass er als Leprakranker geschildert wird: Aussatz galt den Zeitgenossen als sichtbares Zeichen der Strafe Gottes!

Audio

  • Basisinformationen
    01:18
  • Fokus Frankfurt
    01:45
  • Fokus Kunstgeschichte
    01:45
  • Fokus Material
    02:02
  • Kunst für Kinder
    01:59
  • Kunst für Kinder 2
    02:25
  • Ausstellung „Holbein und die Renaissance im Norden“ (2023)
    02:25
  • Ausstellung „Holbein und die Renaissance im Norden“ (2023): Antijüdische Propaganda
    01:31

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Ecce Homo
Maler
Altar
Flügel des Frankfurter Dominikaneraltars, Innenseite (Passion Christi; Auferstehung)
Entstehungszeit
Stilrichtung
Objektart
Material und Technik
Mischtechnik auf Fichtenholz
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Bezeichnet über dem Kopf Christi: ECCE HOMO
Bezeichnet über Pilatus: QVID ENIM MALEFICET
Bezeichnet in der ersten Zeile über der Menschenmenge rechts; vermutlich Ausspruch des Mannes mit gekreuzten Fingern: ·CRVCIFIGE· EVM· TOLLE·TOLLE·
Bezeichnet in der zweiten Zeile über der Menschenmenge rechts; vermutlich Ausspruch des Mannes rechts im Vordergrund: ·SI· HVNC· DIMITTIS· NO[N] · ES· AMICVS· CESAR[IS]

Pseudo-hebräische Schrift auf der Schriftrolle ist nach Ulrich Schutz eine fragmentierte Wiedergabe von Jeremias 17,22-23 zum Sabbatgebot: תָכַּאֲשֶר / בֶּי֣וֹםהשַ / יאֶת־אבתר / כּמְעוְלֹא / ק׃וְלֹ֣אשֱ / טזאְובוי / םלבּבה / שוּאת־ / מעול
(die vollständige Textstelle lautet im Hebräischen: [וְלֹא־תוֹצִ֙יאוּ מַשָּׂ֤א מִבָּֽתֵּיכֶם֙] בְּי֣וֹם הַשַּׁ [בָּ֔ת וְכָל־מְלָאכָ֖ה לֹ֣א תַֽעֲשׂ֑וּ וְקִדַּשְׁתֶּם֙ אֶת־י֣וֹם] הַשַּׁ בּת כַּאֲשֶׁ֥ר [צִוִּ֖יתִ] י אֶת־ אֲב[וֹתֵי כֽ]ם׃ וְלֹ֣א שָֽׁמְע֔וּ [וְ] לֹ֥א [הִ] טּ֖ [וּ אֶת]־אָזְנָ֑ [ם] וַיּ [קְ] שׁוּ֙ אֶת־[עָרְפָּ֔] ם לְבִלְתִּ֣ י [שׁוֹמֵעַ וּלְבִלְתִּ֖י קַ֥חַת מוּסָֽר׃])

Pseudo-hebräische Schrift am rechten Kapuzensaum des Mannes, der die Schriftrolle hält: שבּתכּ (nach Ulrich Schutz ein Fragment aus Jeremias 17,22: הַשַּׁבָּ֔ת כַּאֲשֶׁ֥ר)

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main, Dauerleihgabe des Historischen Museums Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Seit 1922 Dauerleihgabe des Historischen Museums Frankfurt am Main

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Motiv
Dargestellte Personen
Assoziierte Personen und Institutionen
Literarische Quelle
  • Bibel, Neues Testament, Johannes 19,4-7

Iconclass

Primär
  • 73D36 Pilatus zeigt Christus dem Volk; Ostentatio Christi, Ecce Homo
  • 45B der Soldat; Soldatenleben
Sekundär
  • 48C1 Architektur
  • 41A323 monumentale Tür; Portal; Aedikula

Bezug zu anderen Werken

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  • Motiv
  • Bildelemente
  • Assoziation
  • Stimmung
  • Wirkung
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Letzte Aktualisierung

23.04.2024