Verzeichnis der Werke für François Petit, Paris und Williams & Everett, Boston, Adolf Schreyer
Adolf Schreyer
Verzeichnis der Werke für François Petit, Paris und Williams & Everett, Boston
EN
Nach oben

Adolf Schreyer

Verzeichnis der Werke für François Petit, Paris und Williams & Everett, Boston, 1866 – 1874


Buchblock mit Einband
134 x 86 x 11 mm
Buchblock ohne Einband
134 x 83 x 8 mm
Material und Technik
Bleistift auf Velinpapier, Halbgewebeband, Einbanddeckel bezogen mit Achatmarmorpapier, vorn ein vom Künstler beschriftetes Etikett
Inventarnummer
SG 3085
Objektnummer
SG 3085 Z
Erwerbung
Erworben 1954
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Unter den rund 120 im Städel Museum aufbewahrten Skizzenbüchern nehmen die acht Büchlein von Adolf Schreyer eine Sonderstellung ein (Inv. SG 3080 bis SG 3087). Anders als die anderen in der Sammlung vertretenen Künstler, die ihre Bücher auf Reisen und Wanderungen oder im Atelier nutzten, um Gesehenes festzuhalten und Kompositionen vorzubereiten, verwendete Schreyer seine Bücher als Verkaufs- und Werkverzeichnisse. Er vermerkte in ihnen die Eckdaten zu abgeschlossenen Geschäften und dokumentierte zur persönlichen Übersicht eigene Werke, die er an verschiedene Kunsthändler übermitteltet hatte.

In sieben der acht Bücher nahm Schreyer in den 1860er und 1870er Jahren jeweils ausschließlich jene Werke auf, die sich zum Verkauf bei einem bestimmten – in diesem Fall bei zwei bestimmten – Händlern befanden. Er wiederholte dafür die eigenen Kompositionen skizzenhaft und notierte knapp die zugehörigen Werk- und Verkaufsinformationen. Neben seinen Arbeiten für den Pariser Kunsthändler François Petit sowie für das in Boston tätige Gespann Williams & Everett, denen dieses Buch vorbehalten ist, gibt es solche Verzeichnisse für die ebenfalls in Paris ansässigen Händler Goupil & Cie (SG 3081) und Tedesco (SG 3084), den in London arbeitenden Ernest Gambart (SG 3080), den Berliner Rudolph Lepke (SG 3082) sowie die New Yorker William Schaus (SG 3083) und Samuel Putman Avery (SG 3086). Entsprechend Schreyers Spezialisierung auf Darstellungen von Pferden und Reitern in vor allem osteuropäischen und nordafrikanischen Landschaften zeigen auch die in den sieben Büchern skizzierten Kompositionen ausnahmslos Reiter ‒ Kosaken, Walachen, Araber u.a. ‒ auf Pferden oder in von Pferden gezogenen Schlitten und Wägen.

In einem achten Buch listete Schreyer mehr als 600 Werke auf, die er in einem Zeitraum von nahezu vier Jahrzehnten an Privatpersonen, Kunstvereine und verschiedene Galeristen, darunter auch die meisten der oben genannten Kunsthändler, verkaufte (SG 3087). Zwar fertigte er von den Werken, die er in dieses umfassende Verkaufsbuch aufnahm, keine Skizzen an, doch verraten die notierten Titel, dass es sich ebenfalls überwiegend um Reiterdarstellungen handelte.

Das Verkaufsbuch mit den Werken für François Petit und Williams & Everett ist das einzige der sieben mit Zeichnungen versehenen Bücher, das Schreyers Zusammenarbeit mit gleich zwei Händlern dokumentiert. Er nutzte es zunächst zwischen 1866 und 1870, um fünf von Petit vertriebene Werke zu verzeichnen, und verwendetet es 1873/74 weiter, um zwei an Williams & Everett gegangene Gemälde aufzunehmen. Wie oben angesprochen, zeichnete er hierbei mit Bleistift Wiederholungen der verkauften Kompositionen und vermerkte oberhalb seiner Skizzen das Jahr und meist den Monat des Verkaufs sowie einen beschreibenden Kurztitel. Wiederholt notierte er außerdem die Maße des jeweiligen Gemäldes. Seine Kompositionen gab er mit raschen und sicheren Strichen zwar mal mehr, mal weniger vereinfachend wieder, führte die Zeichnungen aber alle weit genug aus, um eine recht genaue Vorstellung des jeweiligen Gemäldes vermitteln zu können. Vereinzelt notierte er zudem kurz die jeweils dargestellte Witterung oder Tageszeit.

Das beschriebene Vorgehen ermöglichte es Schreyer einerseits, den Überblick über die abgegangenen Werke, die sich in Bezug auf ihren Bildinhalt und -aufbau häufig ähneln, zu behalten. Andererseits erleichterte es ihm, die verkauften Kompositionen später erinnern und ggf. für andere Kunden erneut verwenden oder variieren zu können. Dass dies gelegentlich geschah, zeigt ein oberhalb einer Komposition für François Petit stehender Vermerk, in dem Schreyer auf eine Werk Bezug nahm, das er zwei Jahre zuvor im Verkaufsbuch der Gemälde für Ernest Gambart verzeichnet und nun „für Petit / umgeändert“ hatte (vgl. Bl. 2r und SG 3080, Bl. 12v).

Die aufgrund der wenigen notierten Werke naheliegende Schlussfolgerung, dass die Zusammenarbeit mit beiden Händlern wenig ergiebig und von vergleichsweiser kurzer Dauer war, trifft zumindest in Hinblick auf Williams & Everett nicht zu. Dem umfänglichen Verkaufsbuch (SG 3087) lässt sich entnehmen, dass ihm die Bostoner Händlern bis weit in die 1880er Jahre regelmäßig Arbeiten abnahmen.

Für eine vollständige Beschreibung des Skizzenbuches siehe unter "Forschung".

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Verzeichnis der Werke für François Petit, Paris und Williams & Everett, Boston
Zeichner
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Bleistift auf Velinpapier, Halbgewebeband, Einbanddeckel bezogen mit Achatmarmorpapier, vorn ein vom Künstler beschriftetes Etikett
Material
Technik
Geografische Einordnung
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Auf dem Etikett bezeichnet (mit Feder in Schwarz): Williams & Everett / Boston / Petit / 7 rue St. Georges / Paris; verschiedene Notizen des Künstlers im Buch
Nachträgliche Beschriftung
Auf dem vorderen Spiegel oben mittig Stempel der Städtischen Galerie, Frankfurt am Main (Lugt 2371c), mit zugehöriger Inventarnummer
Wasserzeichen
  • Nicht vorhanden

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1954

Forschung und Diskussion

Forschung

Beschreibung / Inhalt
PDF herunterladen

Konservierung und Restaurierung

Zu diesem Werk liegt ein kunsttechnologischer Befund bzw. eine Dokumentation zu Konservierung und Restaurierung vor. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an .

Mehr zu entdecken

Alben

Kontakt

Haben Sie Anregungen, Fragen oder Informationen zu diesem Werk?

Letzte Aktualisierung

25.04.2024