Madonna von Ostende, Erich Heckel
Erich Heckel
Madonna von Ostende
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Erich Heckel

Madonna von Ostende, 1916


Blatt (ganzer Bogen)
568 x 775 mm
Druckstock
428 x 263 mm
Material und Technik
Holzschnitt in Schwarz auf handgeschöpftem Vergépapier, mittig gefalzt
Inventarnummer
SG 3491
Objektnummer
SG 3491 D
Erwerbung
Erworben 1961
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Zum Weihnachtsfest 1915 malte Heckel für die Krankensammelstelle in Ostende auf hohe Zeltbahnen eine Muttergottes, die nach lokaler Legende aus den Wellen des Meeres aufsteigt. 1916 schnitt Heckel diese Komposition in Holz. In einer Auflage von dreizehn Exemplaren ließ er den Holzschnitt in Brügge drucken und widmete ihn zusammen mit Ernst Morwitz (1887–1971) dem in Ostende ansässigen und von ihnen hochgeschätzten Maler symbolistischen James Ensor (1860–1949).

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Madonna von Ostende
Künstler
Drucker
Seriennummer / Auflage
12 / 13
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Holzschnitt in Schwarz auf handgeschöpftem Vergépapier, mittig gefalzt
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Auf der ersten Seite recto Widmung von Ernst Morwitz mit Signatur von Erich Heckel (in schwarzer Tusche): Für James Ensor / Weihnacht 1916. / Ernst Morwitz – Erich Heckel / Ostende.; verso der Holzschnitt.
Auf der zweiten Seite recto gedruckte Verse von Ernst Morwitz (in Versalien): Also geschah das Wunder eines Tages: / Die salzig grüne Woge spritzte auf / und drehte sich zu Säulen sanfter Schenkel. / Der flockige Schaum gerann zu lichtem Leib / und Perlen sprangen aus dem Muschelkerker / als Blüten auf der makellosen Brust. / Die zarten Algen – Blut- und Feuerfarben / vom Tod der Sonne in dem ewigen Meer – / zerflossen als Gelock um Silberhals / und schimmernd schwere Lider voller Frage / nach undeutbarer Fügung des Geschicks / nach all der Last der künftigen Leidenstage / hinschattend auf des Auges feuchtes Blau. / Und doch von welcher Lust ergriffen singt / ein bunter Vogel im Gewölk sein Lied / Delphine springen wie im Freudentaumel / und Blumen brechen auf mit sattem Duft / beim Nahn des ernsten lichtumflossenen Knaben / der in den mütterlichen Armen thronend / schon Umschau hält auf altersmüde Welt: / Wie er mit stärkerem Blute sie verjünge / ja wie sein Opfer ihren Bruch verhüte / und neu zur Blühzeit führt – den Zauber wahrend.; verso bezeichnet von Ernst Morwitz (in schwarzer Tusche und roter Farbe): 13 Drucke von J. Houdmont-Carbonnez. / Filips de Goede Laar in Brügge. / Nr: XII [römische Zahlen in Rot]
Nachträgliche Beschriftung
Erste Seite recto Stempel der Städtischen Galerie, Frankfurt am Main (Lugt 2371c), mit zugehöriger Inventarnummer
Wasserzeichen
  • Holzschnittseite oben und unten mittig: [Turm mit Zinnen und sechszackigem Stern]; Gegenzeichen Widmungsseite oben und unten mittig: S L G
Werkverzeichnis
  • Dube H. 303 B

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
© Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen; VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Erwerbung
Erworben 1961

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Dargestellte Personen

Iconclass

Primär
  • 11F4 Madonna; d.h. Maria mit dem Christuskind
  • 31D15 erwachsene Frau
  • 42A3 Mutter mit Baby oder kleinem Kind
  • 61E(OSTENDE) Ostende
Sekundär
Assoziativ

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Schenkung an James Ensor (1860-1949), Ostende
Verst. Galerie Klipstein und Kornfeld, Bern an die Städtische Galerie, Frankfurt am Main, 9.-10.06.1961, Los-Nr. 347.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

25.04.2024