Missverstanden, verdrängt, vergessen – In einer groß angelegten Ausstellung entdeckt das Städel Museum den einstigen Malerstar des italienischen Barock wieder: Guido Reni (1575–1642). Erstmals seit über 30 Jahren führt die Ausstellung seine faszinierenden Gemälde, Zeichnungen und Radierungen wieder zusammen.
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Zu seiner Zeit war Reni einer der erfolgreichsten und gefeiertsten Maler Europas, begehrt bei den bedeutendsten Auftraggebern, zu denen etwa der Borghese-Papst Paul V., der Herzog von Mantua oder die englische Königin zählten. Im 19. Jahrhundert aufgrund anderer ästhetischer Vorlieben kaum geschätzt und später durch die einseitige Konzentration auf seinen zeitweisen Rivalen Caravaggio in die zweite Reihe verdrängt, hat er heute im allgemeinen Bewusstsein nicht mehr den Platz, den er verdient.
Erstmals seit über 30 Jahren führt das Städel Museum in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid rund 130 seiner faszinierenden Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken zusammen und eröffnet einen neuen Blick auf Guido Reni. Der Maler war zutiefst religiös und zugleich abergläubisch, sagenhaft erfolgreich und hoffnungslos spielsüchtig, wie eine zeitgenössische Biografie mitteilt. Den ehrenvollen Beinamen „Il divino“ (dt. „Der Göttliche“) erhielt Reni schon zu Lebzeiten – dieser bezieht sich auf seinen Ruhm als Künstlerstar, der sich im Wissen um sein Können gelegentlich auch divenhaft verhielt. „Der Göttliche“ verweist aber auch auf seine Themen: Reni ist der Maler des Göttlichen. Mit seiner Kunst prägte er die europäische Bildwelt tiefgreifend und übersetzte wie kein anderer die Schönheit des Göttlichen in Malerei – gleich ob es sich um den christlichen Himmel oder die antike Götterwelt handelte. Die enorme Wirkung seines Schaffens zeigt sich etwa in den unzähligen Varianten seiner Darstellungen des Hauptes Christi und Mariens mit zum Himmel gewandtem Blick, deren Reproduktionen sich noch heute als Einlegeblätter in katholischen Gebetsbüchern finden. Diese beispiellose Rezeptionsgeschichte hat Renis Image lange negativ geprägt und die eigentlichen Qualitäten sowie andere faszinierende Aspekte seiner Kunst aus dem Bewusstsein verdrängt.
Kurator: Dr. Bastian Eclercy (Sammlungsleiter italienische, französische und spanische Malerei vor 1800, Städel Museum)
Projektleitung: Aleksandra Rentzsch (Wissenschaftliche Mitarbeiterin italienische, französische und spanische Malerei vor 1800, Städel Museum)
Abbildung: Guido Reni, Bacchus und Ariadne, um 1614–16, Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles
„Wie malt man Verzückung? Wie stellt man Göttlichkeit dar? Vor allem die Maler der Renaissance und des Barock mussten sich damit auseinandersetzen, wie man religiöse Inbrunst in überzeugende Bilder übersetzt. Guido Reni (1575 bis 1642) hat es darin zur Meisterschaft gebracht.“
Art, Sandra Danicke, November 2022
„Exzentriker und Superstar“
Deutschlandfunk Kultur, Studio 9, Rudolf Schmitz, 23.11.22
„Die Frankfurter Schau zeigt […], dass Guido Reni auch dem 21. Jahrhundert viel geben kann.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stefan Trinks, 23.11.22
Hippomenes und Atalante, um 1615–18
Öl auf Leinwand, 193 × 272 cm (mit späteren Anstückungen 206 × 279 cm)
Madrid, Museo Nacional del Prado
Foto: Archivo Fotográfico Museo Nacional del Prado (José Baztán y Alberto Otero)
Himmelfahrt Mariens, um 1598/99
Öl auf Kupfer, 58 x 44,4 cm
Frankfurt am Main, Städel Museum
Foto: Städel Museum
Joseph und Potiphars Frau, um 1630
Öl auf Leinwand, 126,4 × 169,5 cm
Los Angeles, The J. Paul Getty Museum
David mit dem Haupt des Goliath, um 1605/06
Öl auf Leinwand, 228 x 163 cm
Orléans, Musée des Beaux-Arts
Foto: © Orléans, Musée des Beaux-Arts
Bacchus und Ariadne, um 1614-16
Öl auf Leinwand, 96,5 × 86,4 cm
Los Angeles, Los Angeles County Museum of Art
Foto: © Museum Associates / LACMA
Kopfstudie für Christus, 1620
Rote Kreide auf Papier, 34,4 × 26,7 cm
Windsor, Windsor Castle, Royal Collection Trust
Foto: © His Majesty King Charles III 2022
Vorbereitet in die Ausstellung
Tauchen Sie direkt in Guido Renis Welt ein: Egal ob Himmel oder Olymp, Reni bannt wie kein anderer göttliche Schönheit in Gestalt und Farbe. Die ideale Vorbereitung für Ihren Ausstellungsbesuch – von zu Hause aus oder für unterwegs.
Kostenlose Smartphone-App
Perfekt begleitet durch die Ausstellung: Mit Audiotracks, Bildergalerien und anschaulichen Schilderungen des deutsch-italienischen Journalisten Ingo Zamperoni. Kostenlos im App Store und Google Play Store.
Termine für Gruppenführungen können ab sofort über das dafür vorgesehene Formular angefragt werden.
Die Party zur Reni-Ausstellung
Unglaublich erfolgreich und zugleich hoffnungslos spielsüchtig: Guido Reni, der Malerstar des Barock, bannte das Göttliche auf die Leinwand und fasziniert uns mit seiner exzentrischen Persönlichkeit bis heute. Bei CLUB DIVINE, der Party zur Ausstellung am 4. Februar im Städel Museum, werden Reni und seine Kunst mit einer Nacht zwischen göttlichem Glamour und berauschender Extravaganz gefeiert.
Der Katalog zur Ausstellung „GUIDO RENI. Der Göttliche“.
Erhältlich auf Deutsch und Englisch.
Erfahren Sie noch mehr über die Restaurierung von Guido Renis „Christus an der Geißelsäule“ (ca. 1604) und zu weiteren Forschungs- und Restaurierungsprojekten im Städel Museum.