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Zum KalenderDie Malerin Ottilie W. Roederstein
Sie zählt zu den herausragenden Künstlerinnen der Zeit um 1900: Die deutsch-schweizerische Malerin Ottilie W. Roederstein. Selbstbestimmt und emanzipiert behauptete sie sich im männlich dominierten Kunstbetrieb und setzte sich über gesellschaftliche Normen ihrer Zeit hinweg.
Herzlich willkommen! Das Städel Museum ist geöffnet. Die behördliche Nachweis- und Maskenpflicht für Ihren Besuch ist aufgehoben. Tickets erhalten Sie im Online-Shop und an der Museumskasse.
Bitte beachten: Der Sammlungsbereich Kunst der Moderne wird derzeit mit einem neuen Licht- und Farbkonzept umgestaltet und ist daher geschlossen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Sommeraktion: Nutzen Sie die Gelegenheit und besuchen Sie das Städel Museum zum reduzierten Eintrittspreis! Sehen Sie die aktuellen Sonderausstellungen, die ständige Sammlung auf über 6.000 qm und probieren Sie eins unserer vielen Vermittlungsangebote aus!
Diesen Sommer präsentiert das Städel Museum eine umfassende Retrospektive, die mit 75 Gemälden und Zeichnungen einen Überblick über die künstlerische Entwicklung der stilistisch vielseitigen Malerin Ottilie W. Roederstein (1859–1937) gibt. Nach Ausbildungsstationen in Zürich, Berlin und Paris lebte Roederstein ab 1891 in Frankfurt am Main. 1909 ließ sie sich mit ihrer Lebensgefährtin, der Gynäkologin Elisabeth H. Winterhalter, im benachbarten Hofheim am Taunus nieder. Roederstein war als freischaffende Porträtmalerin eine feste Größe im männlich dominierten Kunstbetrieb und setzte sich selbstbewusst über die vorherrschenden gesellschaftlichen Normen hinweg. Ihre Werke wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen, von Zürich über Paris und Frankfurt bis nach London und Chicago, gezeigt und fanden große Anerkennung. Heute ist die Malerin trotz ihrer regen Ausstellungstätigkeit und ihres einstigen Renommees einem größeren Publikum nahezu unbekannt.
Das Schaffen von Ottilie Roederstein ist von der Geschichte des Städel Museums und der Stadt Frankfurt nicht zu trennen. Nur wenige Meter lagen zwischen ihrem Atelier in der Städelschule und dem Museum, das sie regelmäßig besuchte und von dessen Sammlung sie sich inspirieren ließ. Ihre eigenen Werke fanden schon zu Lebzeiten Eingang in die Sammlung. 1902 erwarb das Städel Museum Roedersteins Gemälde „Lesende alte Frau“ als erstes Werk einer zeitgenössischen Künstlerin. Die Grundlage der Ausstellung bildet demnach die Sammlung des Städel Museums, die mit 28 Werken der Künstlerin neben dem Stadtmuseum Hofheim am Taunus und dem Kunsthaus Zürich über einen der bedeutendsten Bestände verfügt.
Die Ausstellung des Städel Museums entstand in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zürich.
Kuratoren: Dr. Alexander Eiling (Sammlungsleiter Kunst der Moderne, Städel Museum), Eva-Maria Höllerer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Sammlung Kunst der Moderne, Städel Museum)
Archiv: Dr. Iris Schmeisser (Leiterin Provenienzforschung und historisches Archiv, Städel Museum)
Gefördert durch: Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH
Mit Unterstützung von: Friede Springer Stiftung, Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Damengesellschaft des
Städelschen Museums-Vereins e.V.
Die Erschließung des Roederstein-Jughenn-Archivs wird unterstützt durch: Rudolf-August Oetker-Stiftung, die Damengesellschaft des Städelschen Museums-Vereins e.V. sowie durch eine private Spende
Kulturpartner: hr2-kultur
Abbildung: Ottilie W. Roederstein, Selbstbildnis mit weißem Hut, 1904, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum
Helene Roederstein mit Schirm, 1888
Öl auf Leinwand, 115 × 84,5 cm
Privatsammlung, Zürich
Foto: Kunsthaus Zürich
Die Verlobten, 1897
Tempera auf Holz, 39,5 × 46,5 cm
Kunsthaus Zürich, 1897
Selbstbildnis mit roter Mütze, 1894
Tempera auf Holz, 36 × 24 cm
Kunstmuseum Basel
Foto: Martin P. Bühler
Bildnis des Malers Jakob Nussbaum, 1909
Öl auf Leinwand, 86,5 × 61,5 cm
Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Städel Museum
Selbstbildnis mit Hut, 1904
Öl auf Leinwand, 55,3 × 46,1 cm
Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Städel Museum
Fotografie
Roederstein-Jughenn-Archiv im Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Roederstein-Jughenn-Archiv im Städel Museum, Frankfurt am Main
In der Digitalen Sammlung finden Sie weitere von Ottilie W. Roedersteins Werken aus dem Bestand der Städel Sammlung.
Die App zur Ausstellung, gesprochen von Schauspielerin Katharina Thalbach, lädt dazu ein, Ottilie W. Roederstein, eine der erfolgreichsten Künstlerinnen ihrer Zeit wiederzuentdecken. In acht atmosphärischen Hörpanoramen und Bildergalerien werden Geschichten erzählt sowie Menschen und Orte auf Roedersteins Lebensweg vorgestellt. Darüber hinaus erweitern eine umfangreiche Biografie, informative Texte und historische Fotografien die 19 Tracks des klassischen Audioguides (Gesamtdauer rund 60 Minuten).
Der Katalog zur Ausstellung „FREI. SCHAFFEND.“
Erhältlich auf Deutsch und Englisch
Im Jahr 2019 erhielt das Städel Museum als großzügige Schenkung aus Privatbesitz ein umfangreiches Archivkonvolut des Nachlasses von Ottilie W. Roederstein. Seitdem wird dieser außergewöhnliche Bestand am Städel Museum bewahrt, geordnet und wissenschaftlich aufbereitet, um ihn nach erfolgter Erschließung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Schrift- und Bildgut umfasst die gesamte Biografie und Schaffensphase der Künstlerin.
Anlässlich der Ausstellung geben ausgewählte Dokumente und Fotografien aus dem Roederstein-Jughenn-Archiv des Städel Museums einen ersten Einblick in diesen außergewöhnlichen Bestand.