Rodin, Matisse, Gauguin, Picasso, Hans Arp oder Yves Klein – sie alle schufen im wahrsten Sinne des Wortes herausragende Kunst: Reliefs. Das Städel Museum präsentiert diesen Sommer eine große Ausstellung über das Relief von 1800 bis in die 1960er-Jahre.
Herzlich willkommen!
Alle Informationen zu Öffnungszeiten, Ticketpreisen, Anfahrt und viele weitere hilfreiche Hinweise rund um Ihren Besuch im Städel Museum finden Sie hier. Tickets erhalten Sie im Online-Shop und an der Museumskasse.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ist es Malerei oder Skulptur, Fläche oder Raum? Kaum ein anderes künstlerisches Medium fordert unser Sehen so heraus wie das Relief: Das macht es für die berühmtesten Künstlerinnen und Künstler seit jeher so reizvoll. Die Ausstellung zeigt bedeutende Kunstwerke aus rund 160 Jahren von Bertel Thorvaldsen, Jules Dalou, Auguste Rodin, Medardo Rosso, Paul Gauguin, Henri Matisse, Pablo Picasso und Alexander Archipenko sowie Hans Arp, Kurt Schwitters, Sophie Taeuber-Arp, Yves Klein, Louise Nevelson, Lee Bontecou und anderen.
Dafür vereint das Städel Museum – in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle – Kunstwerke aus den eigenen Sammlungen und aus führenden europäischen Museen in Frankfurt, etwa aus dem Musée d’Orsay, dem Musée Picasso und dem Centre Pompidou in Paris, dem Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, dem Kunstmuseum Basel oder dem Musée des Beaux-Arts de Lyon. Darüber hinaus werden auch selten zu sehende Arbeiten aus Privatsammlungen vorgestellt.
Eine Ausstellung des Städel Museums, Frankfurt am Main und der Hamburger Kunsthalle
Kuratoren: Dr. Alexander Eiling (Sammlungsleiter Kunst der Moderne), Dr. Eva Mongi-Vollmer (Kuratorin für Sonderprojekte)
Projektleitung: Dr. Friederike Schütt
Gefördert durch: Kulturfonds Frankfurt RheinMain gGmbH, Städelscher Museums-Verein e.V. – Städelfreunde 1815
Mit Unterstützung von: Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung
Medienpartner: Süddeutsche Zeitung, ARTE, Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main
Kulturpartner: hr2-kultur
„Der Clou dieser Ausstellung sind (…) der zweite und dritte Blick, die sich lohnen, die Überraschungen auftun und das Nachdenken über Farbe und Form, die Wirkung von Körpern im Raum herausfordern.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rhein-Main-Zeitung, Eva Maria Magel, 24.5.23
„Das Städel Museum kann es einfach. Sie machen herausragende, überraschende und schlichtweg wunderschöne Ausstellungen. Und diese Ausstellung ist ein Komplettpacket. Es ist alles aus einem Guss, licht und leicht und gleichzeitig gehaltvoll.“
Hr2 Kultur, Frühkritik, Stefanie Blumenbecker, 24.5.23
„eine atemnehmende Geschichte der Möglichkeiten des nie zuvor derart umfassend beleuchteten [Relief].“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stefan Trinks, 24.5.23
Violine (Violon), 1915
Metallblech, bemalt, und Eisendraht, 100 x 63,7 x 18 cm
Musée national Picasso, Paris
© Paris, Musée national Picasso – Paris, bpk | RMN – Grand Palais | Béatrice Hatala
Muscheln und Blumen (Coquilles et fleurs), 1938
Öl auf Holz, 60 × 60 × 7,7 cm
Aargauer Kunsthaus Aarau und Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern
© Aargauer Kunsthaus Aarau und Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern/Jörg Müller
Badende (Baigneuse), 1915
Draht, Papiermaché und Gips, 47,5 × 23 × 18,5 cm
Städel Museum, Frankfurt am Main, Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V.
© VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: U. Edelmann
Junge Mutter in der Grotte (Jeune mère à la grotte), 1885
Gips, 36,3 x 26,8 x 24 cm
Musée Rodin, Paris
© Musée Rodin, Foto: Christian Baraja
Restaurant Spoerri, 1968
Verschiedene Objekte, Glas, Metall, Papier, Keramik, Holz, Asche, Bleistift, Acrylglas, 76 × 76 × 18 cm
Kunsthalle Mannheim
© Kunsthalle Mannheim / Margita Wickenhäuser / VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Relief éponge bleu (Kleine Nachtmusik), 1960
Schwamm, Stein und Farbpigmente auf Holz und Leinwand, 145 x 116 cm
Städel Museum, Frankfurt am Main
© The Estate of Yves Klein / VG Bild-Kunst, Bonn 2022
„Diesen Sommer können unsere Besucherinnen und Besucher im Städel Museum einem aufregenden künstlerischen Medium begegnen: dem Relief. Eine Kunstform zwischen Malerei und Skulptur, die den sprichwörtlichen Rahmen und die Grenzen unseres Sehens sprengt! Wir widmen dieser bisweilen verkannten Kunstform eine große Ausstellung.“
Philipp Demandt, Direktor, Städel Museum
Donnerstags, 18.00 Uhr,
Sonntags, 11.00 Uhr sowie
Donnerstag, 8.6., 16.00 Uhr
Kosten: 5 Euro (zzgl. Eintritt)
Tickets: Erhältlich in unserem Online-Shop
Der Klassiker: Unsere Kunstvermittler zeigen Ihnen die wichtigsten Werke der Ausstellung in einer einstündigen Überblicksführung.
Kosten: 16 Euro (inkl. Eintritt)
Tickets: Erhältlich in unserem Online-Shop
Als das Bild die Wand verließ
Do, 22.6., 18.30 Uhr
Mit Veronique Charon
Im Mittelpunkt dieser Führung steht die eingehende Betrachtung von Bild, Relief und Objekt in der Gegenwartskunst.
Vom Marmor bis zum Industrieabfall
Do, 6.7., 18.30 Uhr
Mit Dr. Eva Mongi-Vollmer
Diese Führung widmet sich den vielfältigen Materialien in der Reliefkunst.
Highlights der Reliefkunst aus zwei Jahrhunderten
Do, 3.8., 18.30 Uhr
Mit Dr. Friederike Schütt
Die Führung geht auf Highlight-Werke der Ausstellung, von Bertel Thorvaldsen bis Lee Bontecou, ein.
Die Kuratoren, Restauratoren und Kunstexperten des Städel Museums zeigen Ihnen die Meisterwerke der Ausstellung. Hierbei stehen kunstwissenschaftliche Fragestellungen genauso im Mittelpunkt wie Forschungsergebnisse oder Restaurierungen.
Kosten: 16 Euro (inkl. Eintritt)
Tickets: Erhältlich in unserem Online-Shop
Beyond surface value
Do, 13.7., 19.00 Uhr
English is your native tongue and you’d like to talk to others about art in that language? Or you’re a non-native speaker and would be interested in building on your knowledge of English outside your professional environment? With Art Talks we offer a programme of guided tours providing a relaxed atmosphere in which the fine arts will inspire you to perfect your English. The prerequisite is good command of English; no special knowledge is required.
Tickets: Erhältlich in unserem Online-Shop
Höhen und Tiefen. Reliefs aus Gips
So, 18.6., 11.30–17.30 Uhr
Kosten: 85 Euro (inkl. Eintritt, Führung, Material)
Das Relief stellt Künstler vor besondere technische Herausforderungen: In der Führung lernen Sie die unterschiedlichen Methoden der künstlerischen Auseinandersetzung mit diesem facettenreichen Medium kennen, das sich zwischen Malerei und Skulptur bewegt. Neben Stein, Wachs und Holz kommt bei der Herstellung häufig Gips zum Einsatz. Im Anschluss an die Führung gestalten Sie selbst ein Gipsrelief. Aus Ton entsteht eine Negativform, die am Ende mit Gips ausgegossen wird.
Schichtweise. Reliefs aus Pappe
So, 10.9., 14.00–17.00 Uhr
Kosten: 60 Euro (inkl. Eintritt, Führung, Material)
Tickets erhältlich ab Juni
Was ist ein Relief? Ein bildhauerisches Werk, das sich malerischer Mittel bedient? Malerei, die in die dritte Dimension hineinragt? Seine Vielseitigkeit macht das Relief für die Kunst des 20. Jahrhunderts zu einem spannenden Experimentierfeld. Die Führung stellt hochkarätige Arbeiten von Künstlern vor, die in ihren Werken unter anderem auch Alltagsmaterialien wie Hartfaserplatte, Papier und Pappe verwenden. Nach der Führung werden in den Städel Ateliers individuelle Reliefs aus Pappe gestaltet, die mit einem Cutter geschnitten und auf einem stabilen Untergrund in Schichten fixiert wird. Am Ende wird das Relief farbig gestaltet.
Anmeldung erforderlich
Kosten: 15 Euro (inkl. Eintritt, Führung, Material)
Voll in Fahrt. Bewegung im Relief (von 7 bis 9 Jahren)
Sa, 24.6., 14.00–17.00 Uhr
Ein Rennwagen in Fahrt und ein Pferd im Galopp: Bei der Führung staunen die Kinder über die Darstellung von Bewerung in der Relief-Kunst. Das faszinierende Spiel von Form und Fläche sowie Höhen und Tiefen erweckt selbst harte Materialien zum Leben. In den Städel Ateliers gestaltet jedes Kind ein kleines Tonrelief.
Dieser Atelierkurs ist bereits ausgebucht.
Um die Ecke gedacht. Freude am Experiment (von 8 bis 12 Jahren)
Sa, 5.8., 10.30–13.30 Uhr
Ob aus Holzstücken, bemaltem Blech oder Fundstücken aus der Natur: Viele Reliefs sind aus ungewöhnlichen Materialien hergestellt. In der Führung erkunden die Teilnehmer die große Kreativität der Relief-Kunst. Im Anschluss geht es in den Städel Ateliers experimentierfreudig zu: Auf einem stabilen Untergrund entsteht ein Relief aus verschiedensten überraschenden Materialien. Das Relief wird abschließend mit Farbe gestaltet.
Kosten: 5 Euro (inkl. Eintritt)
Tickets: Erhältlich in unserem Online-Shop
Überblicksführung mit ausführlicher Bildbeschreibung
So, 4.6., 11.00 Uhr
Überblicksführung mit Gebärdensprachdolmetscherin
Do, 13.7., 18.00 Uhr
Kosten: Für Kinder unter 12 Jahren ist die Teilnahme kostenfrei. Begleitende Erwachsene zahlen den regulären Eintrittspreis.
Tickets: In Kürze erhältlich in unserem Online-Shop
Von der Nasenspitze bis zum Kinn
So, 20.8., 15.00 Uhr
Auf spielerische Weise können Kinder gemeinsam mit ihren Eltern die Werke der Ausstellung „Herausragend! Das Relief von Rodin bis Picasso“ erkunden. Geschichten und Legenden, Farben und Formen regen die Fantasie der ganzen Familie an.
Kosten: 16 Euro (inkl. Eintritt)
Tickets: Erhältlich in unserem Online-Shop
Wettstreit der Künste
Do, 20.7., 19.00 Uhr
Welche Kunst kann überzeugen? Vermag die Malerei oder die Bildhauerei die Augen der Betrachter besser zu verführen und zu täuschen? Spätestens seit der Renaissance spaltete der Wettstreit der Künste, der sogenannte „Paragone“, Künstler und Denker. Dem Relief, als Kunstgattung zwischen Gemälde und Skulptur, kam dabei eine besondere Rolle zu. Nach der gemeinsamen Betrachtung ausgewählter Highlights der Ausstellung, geht es in die Sammlung. Zwei Kunstvermittler diskutieren anhand einschlägiger malerischer und bilhauerischer Werke die großen Fragen des „Paragone“.
Kosten: 16 Euro (inkl. Eintritt)
Tickets: In Kürze erhältlich in unserem Online-Shop
Ein Denkmal erzählt
Sa, 12.8., 15.00 Uhr
Reliefkunst ist von städtischen Plätzen und Gebäuden nicht wegzudenken! Vor allem an Denkmälern spielt sie eine große Rolle und bietet Raum, ganze Szenen und Geschichten in Stein oder Bronze zu verewigen. Der Stadtspaziergang führt aus der Ausstellung auf den Goetheplatz. Dort lässt sich gemeinsam das Goethe-Denkmal mit seinen zahlreichen Reliefs entdecken: Was ist dort dargestellt und wie wird der „Dichterfürst“ charakterisiert?
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Erhältlich im Museumsshop und in unserem Online-Shop.
Aus der Antike ist das Relief vor allem als Schmuck von Architekturen bekannt. In der Renaissance spielte es eine wichtige Rolle im Wettstreit der Maler und Bildhauer, die um die Nachahmung der Wirklichkeit konkurrierten. Als das Relief um 1800 vermehrt Eingang in kunsttheoretische Debatten fand, wurde es als Zwischengattung unter den Künsten bezeichnet. In der Zone zwischen der zweiten und der dritten Dimension blieb es aber eine überwiegend bildhauerische Aufgabe.
„Das Relief ist eines der ältesten Bildmedien der Menschheit. Als Hybrid steht es nicht nur zwischen den künstlerischen Gattungen Malerei und Skulptur, sondern in der Wahrnehmung auch im Spannungsfeld zwischen Sehen und Berühren. Unsere Ausstellung widmet sich den besonderen Möglichkeiten und Chancen des Reliefs in der Kunst vom Klassizismus bis in die 1960er-Jahre.“
Alexander Eiling und Eva Mongi-Vollmer, Kuratoren der Ausstellung, Städel Museum
Mit der Zeit wuchs das künstlerische Interesse, die traditionellen Gattungsgrenzen zu überwinden. Maler schufen Skulpturen, Bildhauer näherten sich der Malerei an. Das Relief wurde dabei zu einem Spielfeld für Experimente mit neuen Formen, Materialien und Techniken. Reliefs wurden jetzt nicht mehr vorrangig aus den klassischen Werkstoffen Stein, Ton, Gips oder Bronze hergestellt. Die Künstlerinnen und Künstler griffen zu Alltagsgegenständen und Fundstücken, um die plastischen Gebilde aus der Fläche hervortreten zu lassen. Ob geklebt oder genagelt, unter Verwendung von Naturschwamm oder einer Schöpfkelle gefertigt – das Relief zeigte völlig neue Erscheinungsformen. Im Zuge der umwälzenden Veränderungen des frühen 20. Jahrhunderts erweiterte sich auch seine gesellschaftliche Bedeutung: Das Relief wurde zum Ort für Utopien und zum Spiegel des Aufbruchs in eine neue Welt.