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Domenico Gnoli

Kabinettpräsentation

Die aktuelle Kabinettpräsentation in den Gartenhallen präsentiert Kunstwerke des Italieners Domenico Gnoli (1933–1970), der in den 1960er-Jahren Frisuren, Krawatten, Schuhe oder Sessel auf die Leinwand bannte – stets ausschnitthaft und ins Voluminöse gesteigert.

Über die Kabinettpräsentation

Seine Kompositionen stehen nur scheinbar der Pop Art nahe: Angeregt wurde der Sohn eines Kunsthistorikers durch fotografische Detailvergrößerungen in kunstwissenschaftlicher Fachliteratur. Doch was dort erläuternde Funktion erfüllt, führt bei Gnoli zu Entfremdung. Im vergrößerten Ausschnitt verwandelt sich das Alltägliche in etwas geheimnisvoll Anderes, etwas Vertrautes-Nichtvertrautes. Oberflächen, Muster und Texturen gewinnen einen abstrakten Eigenwert, der durch die mit Sand vermischte Malschicht noch verstärkt wird.

 

Der alltägliche Gegenstand, vergrößert durch die ihm geschenkte Aufmerksamkeit, ist wichtiger, schöner, schrecklicher, als jede Phantasie ihn hätte machen können. Er sagt mir mehr über mich, als irgendetwas anderes, erfüllt mich mit Furcht, Ekel und Entzücken.

Domenico Gnoli

Gnolis ‚Detailaufnahmen‘ stecken voller Erinnerungen und verborgener Geschichten. Dass sie nicht erzählt werden, ist Teil ihrer Suggestivkraft. Seine Zeichnungen und Illustrationen prägt hingegen fantastische Fabulierlust, und auch in den Radierungen entfalten sich erzählerische Momente. Gnolis Faszination für Textur und Material wiederum übersetzt sich in der Druckgrafik in ein Gespinst dichter Strichlagen. So schließt sich das auf den ersten Blick scheinbar gegensätzliche Œuvre konsequent zusammen.

Die Kabinettpräsentation gibt Einblick in das poetische Schaffen Domenico Gnolis und zeigt zusammen mit dem Gemälde „Poltrona“, das dank einer Teilschenkung von Herbert Meyer-Ellinger und der Unterstützung des Städelkomitees für die Sammlung erworben werden konnte, zwei Zeichnungen und zwölf Druckgrafiken des frühverstorbenen Künstlers.

Kuratorin
Dr. Regina Freyberger (Leiterin Graphische Sammlung ab 1800, Städel Museum)

Domenico Goli (1933–1970)
Das gebügelte Hemd, 1961

Domenico Goli (1933–1970)
Haarpracht, 1966

Domenico Goli (1933–1970)
Schlafende 1961

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