Das Paradies – ein Ort der Sehnsucht, der seit Jahrhunderten die menschliche Vorstellungskraft beflügelt. Als irdischer wie himmlischer Garten und als Sinnbild einer ursprünglichen Harmonie zwischen Mensch und Natur wurde er zum Projektionsraum für religiöse, philosophische und künstlerische Ideen.
Im Zentrum der Ausstellung steht eines der berühmtesten und zugleich rätselhaftesten Gemälde des Städel Museums: „Das Paradiesgärtlein“ (ca. 1410/20). Die Tafel – kaum größer als ein aufgeschlagenes Buch – erstaunt mit zahlreichen Details. Die Muttergottes sitzt darin mitten in einer höfischen Gesellschaft, während der umschlossene Garten sowohl als religiöses Symbol als auch als Ort weltlicher Liebe verstanden werden kann. Besonders eindrucksvoll ist die Nähe zur Natur innerhalb des Werks. Die Ausstellung rückt diese bahnbrechende Verbindung von Kunst und Naturwahrnehmung ins Zentrum und verortet das Paradiesgärtlein umfassend im historischen und künstlerischen Kontext Europas um 1400 – eine Zeit des Umbruchs, der Konflikte und des intellektuellen Austauschs.
Rund 80 hochkarätige Leihgaben aus internationalen Museen – darunter die National Gallery in Washington D.C., das Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid, der Louvre in Paris und das Rijksmuseum in Amsterdam – machen diese Entwicklung anschaulich. Neben Gemälden von Jan van Eyck, dem „Meister von Flémalle“ und Pisanello sind unter anderem Skulpturen und Zeichnungen zu sehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine immersive Rauminstallation des Berliner Künstlers und Bühnenbildners Philipp Fürhofer, die die sinnliche Dimension des Paradiesgärtleins neu interpretiert und ein begehbares „Paradiesgärtlein“ schafft.
Kurator
Prof. Dr. Jochen Sander (Stellvertretender Direktor und Sammlungsleiter Holländische, Flämische und Deutsche Malerei vor 1800, Städel Museum)
Projektleitung
Dr. Corinna Gannon (Wissenschaftliche Volontärin, Holländische, Flämische und Deutsche Malerei vor 1800, Städel Museum)
Gefördert durch
Städelscher Museums-Verein e.V.
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