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Natur im Fokus
Fotografie und Landschaft im 19. Jahrhundert

Kabinettpräsentation

Das Kabinett in der Dauerausstellung der Sammlung Moderne bietet einen Überblick über ausgewählte Themen der Landschaftsfotografie im 19. Jahrhundert – von der Wiedergabe heimischer Landschaften und Parkanlagen über die explorative Erkundung zivilisationsferner Gegenden bis zur Mikrofotografie botanischer Details für wissenschaftliche Zwecke.

Über die Kabinettpräsentation

Die erst 1839 erfundene Fotografie fand bereits sehr früh in der Landschaft eines ihrer ersten Bildthemen. Motive und Gestaltungsweisen standen zunächst noch stark in der Tradition der Malerei. Doch aus dem medialen Spektrum fotografischer Möglichkeiten entwickelten sich schnell neue Darstellungs- und Nutzungsformen: Bernhard Johannes’ Aufnahmen der bayrischen Alpen erfreuten sich bei Reisenden großer Beliebtheit. Mit ihren Dunkelkammerzelten begaben sich Fotografen auf mehrwöchige Expeditionen in entlegene Gegenden mit unberührter Natur – wie Carlteon Watkins im kalifornischen Yosemite Park. 

Die technische Herausforderung in der Landschaftsfotografie bestand darin, eine große Tiefenschärfe zu erzielen. Einer der Pioniere in der fotografischen Erforschung der Lichtwirkung war Hermann Wilhelm Vogel. Als Theoretiker und Praktiker verband er stets Wissenschaft und Kunst miteinander. Dagegen dienten die pittoresken Aufnahmen von August Kotzsch ab den 1870er-Jahren Künstlern als Studienmaterial.

Gustave Le Gray (1820–1884)
Salut der französischen Flotte vor Cherbourg, 1858

Hermann Wilhelm Vogel (1834-1898)
Brücke (beim Königsdenkmal), 1866

Unbekannt, 19. Jahrhundert
Mikrofotografie, ca. 1890

Aehnlich [wie mit dem Jäger] ist es mit dem denkenden Landschaftsphotographen, der vor der Aufnahme die Landschaft aussucht, in der sich alles künstlerisch […] zusammenordnet, ihre Stimmung bei verschiedener Beleuchtung, womöglich in verschiedeneen Jahres- und Tageszeiten studirt und der geduldig auf der Lauer liegt und nicht eher den Objectivdeckel abnimmt, als bis der günstige Moment gekommen.

Hermann Wilhelm Vogel: Ueber Landschaltsphotographie, in: Photographische Mittheilungen, Bd. 3, 1867, S. 154 – 158, hier: S. 155

Über das Kabinett für die moderne Fotografie

Seit der Umgestaltung des Bereichs Kunst der Moderne in der Dauerausstellung im Sommer 2022 ist erstmals ein dauerhaftes Kabinett für die moderne Fotografie Teil der Sammlungspräsentation. In den 1850er-Jahren begann der erste Sammlungsinspektor des Städel Museums, Johann David Passavant, mit dem Erwerb von Fotografien für die Lehrsammlung.

Der lange aus dem Blickfeld geratene Bestand wurde 2011 und 2013 durch Erwerbungen der Sammlungen von Uta und Wilfried Wiegand sowie Annette und Rudolf Kicken signifikant ausgebaut. Viele weitere Schenkungen und Ankäufe folgten. Mit über 5.000 Fotografien, aus den Anfängen des Mediums bis in die Gegenwart, verfügt das Städel Museum über einen exzellenten Sammlungsbestand, dem dieses Kabinett mit wechselnden Ausstellungen gewidmet ist.

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