Kultbild

Das Altar- und Andachtsbild von Duccio bis Perugino

7. Juli bis 22. Oktober 2006

Die Ausstellung „Kult Bild. Das Altar- und Andachtsbild von Duccio bis Perugino“ verfolgte die Entwicklung des italienischen Altarbildes und der italienischen Tafelmalerei zwischen dem 13. und dem späten 15. Jahrhundert. Gegenstand war die Malerei eines Zeitalters, in der es „Kunst“ im neuzeitlichen Sinn noch nicht gegeben hat. Sprechen wir heute von Kunst, so gebrauchen wir dabei eine Definition, die sich erst mit der italienischen Renaissance entwickelt hat und die den „Kunstwert“ des Kunstwerks in den Blick nimmt.

Weder Duccio oder die Brüder Lorenzetti im Siena des 14. Jahrhunderts noch die Florentiner Lorenzo Monaco oder Fra Angelico im frühen Quattrocento hätten ihre Kunst in diesem Sinn verstanden – für sie dominierte noch der „Kultwert“ ihrer Werke. Erst um die Mitte des 15. Jahrhunderts begannen sich mit Malern wie Andrea Mantegna die neuzeitlichen Kunstvorstellungen zu entwickeln, doch erst die Künstlergeneration des Perugino-Schülers Raffael sollte um 1500 die eigentliche Zeitenwende im Verständnis von „Kunst“ herbeiführen.

Die herausragenden Gemäldebestände des Städel Museums wurden durch Leihgaben bedeutender nationaler und internationaler Sammlungen ergänzt, darunter das Lindenau-Museum Altenburg, die Gemäldegalerie Berlin, das Musée des Beaux-Arts in Lyon, das Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid, der Louvre in Paris oder das Museo Nazionale di San Matteo in Pisa.

KURATOR: Prof. Dr. Jochen Sander, Städel Museum