Vier Vorschläge zur Veränderung
Auf Einladung des Städel Museums führte der Künstler Michael Riedel (geboren 1972) ein Parallelprojekt zur Ausstellung „Der Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden“ (21. November 2008 bis 1. März 2009) durch. Im Zentrum seines Interesses standen dabei weniger die Kunstwerke selbst als vielmehr die Weiterverarbeitung des Bildmaterials der Ausstellungsstücke. Speziell die Vermittlungsmedien – Plakat, Flyer, Postkarten, Katalog der Ausstellung – wurden von Riedel benutzt, um jeweils vier Variationen der einzelnen Druckerzeugnisse herzustellen.
Um die Vorlagen zu vervielfältigen, separierte er die vier beim Farbdruck üblichen Vorgänge (Cyan, Magenta, Yellow und Key = Schwarz). Das heißt, der in Cyan gedruckte Katalog oder Flyer enthält nur die Cyan enthaltenden Elemente, usw. Somit ergaben sich vier unterschiedliche, auch im Layout verschiedene Druckprodukte, die sich vom ursprünglichen sinngemäßen Zusammenhang entfernen, dabei jedoch eine eigene Bildsprache formulieren.
Die Präsentation der veränderten Begleitmedien fand parallel zur Ausstellung „Der Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden“ statt, indem an den für die jeweiligen Druckerzeugnisse vorgesehenen Orten (Plakatwänden in der Stadt, Katalogregal, Flyer- und Postkartenständern im Museum) unkommentiert einfarbige Versionen auftauchten. Nach Ablauf der Ausstellung nutzte Michael Riedel die leeren Räume bzw. deren Ausstellungsarchitektur, um darin seine „Vier Vorschläge zur Veränderung“ zu präsentieren.
KURATORIN: Dr. Eva Mongi-Vollmer, Städel Museum
GEFÖRDERT DURCH: 1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse