Luc Tuymans’ Werkauswahl aus der Städelsammlung
Der belgische Maler Luc Tuymans, einer der bedeutendsten und gefragtesten Maler der Gegenwart, trat 2007 als Nachfolger von William Kentridge die Max-Beckmann-Stiftungsprofessur an der Städelschule an. Im Juni 2007 hielt er zum Auftakt seiner Lehrtätigkeit drei öffentliche Vorträge im Städel Museum, in denen er über seine Erfahrung mit dem Kunstbetrieb sprach. Durchaus skeptisch beurteilte Tuymans die Rolle der Kunstkritik, der Kultursubventionen sowie der Einflussnahme von Kuratoren. Luc Tuymans beschloss – wie bereits William Kentridge vor ihm – die Professur mit einer eigens für das Städel Museum entwickelten Ausstellung.
Während seiner Aufenthalte in Frankfurt nahm er die Gelegenheit wahr, die Sammlungsbestände und vor allem die Depotbestände des Museums eingehend zu besichtigen. Aus dem Gesamtbestand wählte der Künstler eine Reihe von 15 Bildnissen aus fünf Jahrhunderten aus, die er im Rahmen der Ausstellung „Reconsidered“ – durch ein eigenes Triptychon mit dem Titel „Eyes“ aus dem Jahr 2001 ergänzt – im Kuppelsaal vorstellte und schriftlich kommentierte. In den Galerieräumen nahm Tuymans zur Kunst des 19. Jahrhunderts eine weitere Intervention vor und stellte Fernand Khnopffs Bild „Der Jagdaufseher“ sein Gemälde „Against the Day“ gegenüber, das damit im Städel erstmals öffentlich präsentiert wurde.
KURATORIN: Dr. Eva Mongi-Vollmer, Städel Museum